Die Mitglieder der NABU Gruppe Diepholz waren mit Karte, Fragebogen und Kamera unterwegs, um Diepholzer Bäche zu erfassen und in eine bundesweite Aktion einfließen zu lassen.
Dies geschieht im Rahmen des Projektes FLOW, initiiert durch das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig und der ARD-Mitmachaktion #unsereFlüsse, ein sogenanntes Citizen Science Projekt.
Alle Ergebnisse werden auf einer interaktiven Deutschlandkarte zusammengetragen und sind auf der Website der ARD öffentlich einsehbar. In die Untersuchung aufgenommen werden nur Gewässer bis zu einer Breite von 3 m. Ein Blick in den Stadtplan von Diepholz ergibt zahlreiche kleinere Fließgewässer: unter anderen Landriede, Vorder- und Hinterlohne, Flöthe und Beeke.
Die Aktion brachte für die Nabu Mitglieder interessante neue Sichtweisen, wenn der Fokus auf den Gewässern im Stadtgebiet liegt. Stark veränderte, teils ausgebaggerte oder ausgetrocknete Abschnitte wechseln mit relativ naturnahen Strecken ab. Besonders gilt dies für die Landriede und Beeke, die teilweise den Charakter eines Entwässerungsgrabens und teilweise eines geschwungenen Baches mit Aufweitungen und natürlicher Vegetation mit bis zu 10 m breiten Röhrichtbeständen haben. Die innerstädtischen Gewässer Vorder- und Hinterlohne weisen vielfach eine starke Uferbefestigung auf, sind jedoch auch noch mit bachtypischen Gehölzen bewachsen. Positiv fiel die zumindest optisch relativ gute Wasserqualität zum Zeitpunkt der Begehung auf. Negativ erschienen Ablagerung von Müll im Bett der Flöthe und Gartenabfällen am Ufer der Landriede.
Insgesamt stellten die Nabu-Mitglieder noch viel Potential für eine Renaturierung der Diepholzer Gewässer fest. Platz für Aufweitungen und naturnahe Randstreifen wäre vielfach vorhanden. Der Abschnitt der Landriede zwischen „Auf dem Esch“ und „Geschwister-Scholl-Straße“ und eine Teilstrecke im Oberlauf der Beeke könnten als Beispiel dienen.
Wie die NABU Gruppe mitteilt, sind noch Möglichkeiten gegeben, sich an der Aktion zu beteiligen. Dafür einfach die Karte aufrufen und schauen, welche Abschnitte noch nicht untersucht wurden. Die Aktion endet am 31.10. 2024.